Historische Entwicklung
und
Entstehung von Bertoldsheim

Bertoldsheim liegt in Oberbayern, im Landkreis Neuburg/Schrobenhausen an der Staatsstrasse von Rennertshofen nach Marxheim am südlichen Ausläufer des schwäbisch-fränkischen Jura auf 406 Metern oder dort wo der Lech in die Donau mündet ca. 4 km Fluß abwärts.

Die Donau, die am Ort vorbeifließt hatte vor Jahrtausenden einen anderen Lauf. Damals floss sie in das Schutter- und Altmühltal. Riesige Wassermengen stauten sich vor Stepperg bis weit über Marxheim hinauf. Dieses Wasser floss durch das Altmühltal und durch ein Tal, das über Leidling und Sinning in das Donaumoos führt. Diese Täler trockneten im Laufe der Zeit aus und die Donau grub sich einen Weg durch den Fels. Dieser Durchbruch ist immer tiefer geworden und seitdem fließt die Donau in der heutigen Form.

Auf dem felsigen vorspringenden Hügel, auf dem jetzt das Bertoldsheimer Schloß steht, stand bis zum Ende des 16. Jahrhunderts ein dicker, viereckiger, sehr wahrscheinlich von den Römern erbauter Kropfquaderturm. An diesem Turm, der als Wachturm diente, wurde dann im Mittelalter eine Ritterburg angebaut. Diese und weitere Burgen dienten zum Schutz der Besitzungen der Grafen von Graisbach.

In deren Urkunden wird 950 ein Bertold I. und 1065 ein Bertold II aufgeführt. Es ist anzunehmen, das einer dieser Bertolds der Gemeinde den Namen gab. Der Name Bertoldsheim erscheint aber in den Urkunden auch noch anders geschrieben: Pertoldsheim, Pertolfesheim, Bertolschdesheim. Im Volksmund wird Bertoldsheim liebevoll "Bernza" genannt.

Das erste Herrschergeschlecht, das hier regierte, starb mit Siegfried von Bertoldsheim 1260 aus. Wo diese Bertoldsheimer begraben liegen ist nicht bekannt.

Ab dem Jahre 1260 regierten die Waller in Bertoldsheim. Ihre Herrschaft endete 1499 mit dem Tode Georg II. Die Witwe des Georg II lebte bis 1504. Die Ellrichshausen kamen durch die Heirat der letzten Waller 1504 an die Macht. Diese Herrschaft begann mit dem Tod der letzten Waller. Sie dauerte bis zum Jahre 1638.

Die Herrschaft der Berling, ein altadeliges Geschlecht, begann teils durch Heirat und durch Kauf 1638. Diese Herrschaft endete im Jahre 1700.

Die Ysselbach kauften in den ersten Jahren des 18. Jahrhunderts Bertoldsheim. Der Käufer, Franz Fortunant von Ysselbach, kurpfälzischer General, spanischer Generalfeldzugmeister, Gouvaneur von Mannheim etc. ließ sein Vermögen auf Eseln aus Spanien transportieren. Er fasste den Plan, das alte Schloß abzubrechen und einen ganz neuen prächtigen Bau aufzuführen. Der Jesuitenpater Johann Knör hatte den Plan entworfen. Im Jahre 1714 wurde der Bau begonnen, der 1728 in seiner heutigen Gestalt fertiggestellt war. Als Nachfolger des Franz Fortunant kam Christian Wilhelm von Ysselbach im Jahre 1762 an die Macht. Dieser starb kinderlos und so fiel das Lehen Pfalz Neuburg zu.

Am 6. März 1790 wurde Bertoldsheim zu einem Manns- und Ritterlehen ernannt. Die Freiherren von Hornstein kauften 1790 die Herrschaft Bertoldsheim von den Ysselbach´schen Erben. Der Freiherr Bernhard von Hornstein verschönerte das Innere des Schlosses. Außerdem legte er Parks an und pflanzte eine Lindenallee und verschiedenes Buschwerk um die Anger. Er starb im Jahr 1800.

Der General Graf von Eckart kaufte die Hofmark. Er starb 1828. Die Hofmark erhielt nun sein Schwiegersohn, General Graf Du Moulin. Dessen Witwe starb am 11. August 1856 und so ging der gesamte Besitz auf ihren Sohn Graf Karl Marcell Du Moulin Eckart über. Dieser Graf starb 1891 im Alter von 84 Jahren. Er hinterließ zwei Söhne. Eduard und Karl. Ersterer erhielt damals das Gut Bertoldsheim und Winklarn. Sein Bruder starb als Oberregierungsrat in München. Graf Eduard Du Moulin Eckart hatte zwei Söhne. Karl, der Onkel des jetzigen Besitzers wird einmal die beiden Besitzungen Bertoldsheim und Winklarn an seine Kinder weitervererben.

Die beiden Besitzungen umfassten 1926 ca. 6000 Hektar Grund.

Neuere aktuelle Daten wurden nicht ergänzt !

 

Die Pfarrkirche St. Michael in Bertoldsheim

Wann die Pfarrkirche erbaut wurde ist unbekannt. Aber die älteste Jahreszahl, die im Zusammenhang mit der Kirche erwähnt wird ist 1247.

Die Kirche besteht aus verschiedenen Bauteilen. Die Deckenmuster zeigen unterschiedliche Gewölbe.

Der Altarraum liegt etwas höher als das Kirchenschiff.

Die Bertoldsheimer Pfarrgemeinde war von 1542 bis 1617 lutherisch. In dieser Zeit wirkten 9 Priester.

Der Pfarrhof wurde 1697 neu erbaut, da der alte baufällig war. Der neue Pfarrhof hat ein eigenes Kaplanhaus und wurde näher zur Kirche gebaut.

 

Erstellt von Stefan Margraf